1849 Bei einem Scharmützel
zwischen badischen Revolutionstruppen und preußischen Truppen in Horrenberg
bleibt ein toter Revolutionär zurück. Er wird dort beerdigt, wo er gefallen ist.
Das Steinkreuz, das sein Grab markiert, ist heute noch zu sehen. Arthur Fuchs
hörte die Geschichte von seinem Großvater, der das Gefecht als Augenzeuge erlebt
hatte.
1853/54 Mißernte und dadurch ausgelöste
Auswanderungswelle nach Amerika.
1858
Katastrophale Überschwemmung in Dielheim. Das Vieh wird teilweise auf die
Speicher gebracht, um es vor dem Ertrinken zu retten.
1865 Sehr gutes Weinjahr.
1870 Typhusepidemie.
1870
Um 1870 suchen die Dielheimer Bauern gern eine alte Frau in Zeutern auf, der
magische Kräfte zugeschrieben werden. Wenn das Vieh krank ist, fragt man sie um
Rat. Meist beschuldigt sie irgendwelche Dorfbewohner, das Vieh verzaubert zu
haben. Die um Rat nachsuchenden Bauern bekommen den Rat, die betreffenden Leute
nicht mehr in ihr Haus zu lassen.
1874
Erstmals Ausgaben der Dielheimer Gemeindekasse für Böllerschüsse an den
Geburtstagen des Kaisers und des Großherzogs.
1876/77 Sehr milder Winter, in dem sich das Vieh Ende
Dezember noch auf der Weide befindet.
1879/80
Sehr strenger Winter, in dem viele Obstbäume erfrieren.
1880 In den achtziger Jahren verstärkt sich der Aberglaube.
Die Nacht zum 1. Mai gilt als Hexennacht. An den Türen der Häuser und Ställe
werden zur Abwehr von Hexen drei kleine Kreuze angebracht. Vor allem die
Kreuzungen der Waldwege gelten als Hexentanzplätze. Zeitweise sperrt man die
Waldwege an Sonntagen und stellt an den Waldeingängen Strohteile mit
Verbotszeichen auf.
ab 1880 Mißernten und eine
Wirtschaftskrise lösen eine Auswanderungswelle nach Amerika aus.
1893 Philipp Fuchs aus Horrenberg wird im Gewann
Krautgärten in einem häufig benutzten Sandloch verschüttet und erstickt. Die
Sandgrube wird daraufhin sofort geschlossen und zugeschüttet.
1895 Sehr kalter Februar mit vielen erfrorenen
Obstbäumen.
1914 Im Dielheimer Kindergarten
geht ein Gespenst um. Es soll sich angeblich um einen Hund handeln, der durch
Poltern auf sich aufmerksam macht. Manche behaupten, daß es sich um den
ehemaligen Bürgermeister Johann Kolb handele, der keine Ruhe finde, weil er die
Dorfbewohner schlecht behandelt habe.
1921-23
Wegen durch Inflation und Arbeitslosigkeit verursachter Not dürfen keine
Tanzveranstaltungen durchgeführt werden. Masken und Verkleidungen an Fastnacht
werden verboten.
1927/28 Höhepunkt einer
Auswanderungswelle nach Kanada und in die USA.
1928/29 Sehr strenger Winter bis minus 28 Grad Celsius.
Spätfröste lassen im April 1929 einen großen Teil der Reben und Obstbäume
erfrieren.
1930 Der Bahnhof
Horrenberg-Unterhof dient der Jugend als heimlicher "Tanzboden".
1933 Schneefall und starker Frost lassen am 20. April Reben
und Blüten erfrieren.
1936 Ein Hagelunwetter
vernichtet 80 Prozent der Dielheimer Weinernte, die Obstbäume werden weitgehend
entlaubt. Die Äcker im Südwesten der Gemarkung erleiden katastrophale Schäden,
vor allem der Tabak wird vernichtet. In den Dorfstraßen liegen die Hagelkörner
teilweise fünf Zentimeter hoch.
1938 Die
Dorfjugend von Dielheim kommt mit denen von Rauenberg, Wiesloch, Baiertal und
Horrenberg nicht gut aus. Vor allem nach Fußballspielen gibt es immer wieder
Raufereien.
1939/40 Sehr strenger Winter mit
viel Schnee.
1940/41 Sehr strenger Winter mit
viel Schnee.
1946 Beim Aushub für ein Wohnhaus
wird im Unterhof ein Skelett gefunden. Laut polizeilicher Ermittlungen haldelt
es sich vermutlich um die sterblichen Überreste des um 1900 mit viel Geld
verschwundenen Emil Veith vom Unterhof.
1950
Im Saal des Dielheimer Gasthauses Zur Pfalz wird ein Kino eröffnet. Die
"Pfalzlichtspiele" werden nach wenigen Jahren wieder geschlossen.
1956 Im Hof der Horrenberger Zigarrenfabrik werden bei
Ausschachtungsarbeiten zwei Skelette mit Uniformresten gefunden. Die Herkunft
der Toten wird nie geklärt.
1956 Der vom
Kleintierzuchtverein durchgeführte Sommertagszug findet bis etwa 1973
statt.
1960 In Dielheim wird erstmals ein
Martinszug durchgeführt.
1963 Sehr kalter
Winter. In Heidelberg friert der Neckar zu.
1966 Dielheim feiert vom 29. Juli bis 1. August seine
1200-Jahrfeier. Das Fest wird ein Jahr zu früh gefeiert, da sich die
Gemeindeverwaltung auf eine in vielen historischen Werken erwähnte, aber falsch
datierte Urkunde des Klosters Lorsch beruft (766 statt 767). Ein Festbuch wird
zum Preis von drei Mark verkauft.
1968 Der
Dielheimer Sven Kootz ertrinkt im Alter von knapp fünf Jahren im
Spritzwassersee, der daraufhin für den Badebetrieb gesperrt wird.
1969 Der Musikverein veranstaltet nach dem Umzug am
Fastnachtsdienstag erstmals eine Tanzveranstaltung in der neuen Dielheimer
Sport- und Kulturhalle.
1969 Ein schweres
Unwetter geht in der Nacht vom 26. auf den 27. Juli nieder. Der Leimbach wird
zum reißenden Fluß. Keller laufen voll, Brücken werden überschwemmt, viele
Straßen sind von Schlamm bedeckt. Auf den Feldern entstehen beträchtliche
Hagelschäden. In diesem Zusammenhang beginnt man erstmals kritisch über die
Folgen der Flurbereinigung nachzudenken.
1974
Pfarrer Martin Walter, von 1934 bis 1980 Ortsgeistlicher von Dielheim, wird für
seine großen Verdinste um die Gemeinde mit der Ehrenbürgerschaft
ausgezeichnet.
1978 Erhard Greulich, von 1948
bis 1978 Bürgermeister von Dielheim, wird für seine großen Verdienste um die
Gemeinde mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet.
1978 Hugo Epp, von 1948 bis 1972 Bürgermeister von
Horrenberg-Balzfeld, wird für seine großen Verdienste um die Gemeinde mit der
Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet.
1979 Pfarrer
Ludwig Englert, von 1952 bis 1982 Ortsgeistlicher von Balzfeld und Horrenberg,
wird für seine großen Verdienste um die Gemeinde mit der Ehrenbürgerschaft
ausgezeichnet.
1979 Ein Großbrand zerstört die
Dielheimer Schreinerei Jörg Knopf.
1982 In der
Horrenberger Bergstraße bricht ein Lastwagen in ein metertiefes Loch ein, das
durch eine defekte Wasserleitung unbemerkt ausgespült worden war.
1985 Im Januar wird mit minus 28 Grad eine Rekordkälte
gemessen.
1986 Nach der Reaktor-Katastrophe im
ukrainischen Tschernobyl gibt es radioaktiven Niederschlag. Die Außenanlagen der
Kindergärten werden vorübergehend geschlossen, auf den Spielplätzen wird der
Sand ausgetauscht. Im Mitteilungsblatt der Gemeinde Dielheim erscheinen
wöchentliche Lageberichte des Umweltministeriums. Kleingärtner erhalten
Hinweise, welche Pflanzen gegessen werden können und welche wegen hoher
Radioaktivität vernichtet werden sollen.
1986
Ein Unfall mit Flüssiggas führt beinahe zur Evakuierung von
Balzfeld.
1987 Dielheim tritt der
Volkshochschule Südliche Bergstraße als Mitglied bei.
1988 Der Dielheimer Errol Marklein wird Olympiasieger bei
der Paralympics.
1992 Als Folge der
politischen Umwälzungen in Osteuropa kommen seit 1989 Asylbewerber und
Kriegsflüchtlinge nach Dielheim. Um das Zusammenleben mit der einheimischen
Bevölkerung zu erleichtern, gündet sich ein Arbeitskreis gegen Gewalt und
Ausländerfeindlichkeit. Die Zahl der Asylbewerber steigt bis 1997 auf 92 an. Die
der Gemeinde Dielheim zugewiesenen Asylbewerber kommen fast ausschließlich aus
dem zu Serbien gehörenden Kosovo.
1993 Der
Schwammspinner, eine Schmetterlingsart, frißt die Wälder kahl. In Dielheim sind
die Schäden gering.
1996 Der Dielheimer Ernst
Körner wird beim Einsturz eines Versorgungsgrabens verschüttet und
erstickt.
1998 Kurt Laier, von 1945 bis 1984
Ratschreiber, Grundbuchratschreiber und Standesbeamter der Gemeinde Dielheim,
wird für seine großen Verdienste um die Gemeinde Dielheim mit der
Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet.