Die Statisik zeigt die Gesamtzahl der
Beschäftigten in den Dielheimer, Horrenberger und Balzfelder
Zigarrenfabriken.
Emil Epp (1896-1898)
Emil Epp stellte in seiner
Fabrik in der Sinsheimer Straße von 1896 bis 1898 mit 21 Arbeitskräften Zigarren
her. Möglicherweise hat eine der nachfolgend genannten Zigarrenfabriken die
Firma übernommen.
Heinrich Jacobi/Georg und Otto
Kruse/Josef Falkner (1898-1945)
Rochus Fröhlich und Josef Falkner
errichteten 1898 in den Räumen der Witwe des Franz Rothermel eine Zigarrenfabrik
und produzierten mit fünf Arbeitern. Im Jahr 1900 trennten sich die
Geschäftspartner. Josef Falker produzierte danach im Haus des Josef Neidig mit
15 Arbeitskräften Zigarren, Rochus Fröhlich erstellte einen Neubau in der
Hauptstraße 67, der späteren Dorfstraße 75. Dort beschäftigte er 26 Personen.
1901 schloß man sich wieder zur Firma Fröhlich & Falkner zusammen.
Ein
Jahr später führte Josef Falkner den Betrieb allein weiter. Seine Firma stellte
von 1909 bis 1938 für die Mannheimer Zigarrenfabrik Heinrich Jacobi mit 45
Arbeitskräften im Lohnauftrag Zigarren her. Josef Falkners Witwe verkaufte die
Fabrik 1934 an Magdalena Eichstädter, eine geborene Falkner. Nach der 1938
erfolgten Arisierung der Firma Heinrich Jacobi hieß der neue Geschäftspartner
Georg und Otto Kruse. Während des Krieges mußte die Firma auf staatliche
Anordnung hin aus kriegswirtschaftlichen Gründen geschlossen werden.
Anschließend belegten Wehrmachtssoldaten das Fabrikgebäude. Im Jahr 1946 konnten
monatlich wieder 160000 Zigarren produziert werden, doch noch im selben Jahr
wurde die Zigarrenfabrik geschlossen. Ihre Räumlichkeiten dienten bis 1950 als
Ersatz für die abgebrannte Schule und danach als
Flüchtlingsunterkunft.
Gebrüder Jacobi/Anton
Reißfelder/Franz Fuchs (1899-1956)
Die Brüder Theodor Reißfelder und
Anton Reißfelder begannen die Zigarrenprodunktion im Jahr 1899 im Haus Gustav
Knopf und beschäftigten acht Arbeiter. Im gleichen Jahr trennten sich die
beiden. Anton Reißfelder produzierte danach im Haus des Adolf Epp Zigarren. Im
Jahr 1900 errichtete er eine Zigarrenfabrik in der Tairnbacher Straße/Hofäcker
9, in der er mit 54 Arbeitskräften Zigarren herstellte.
Von 1909 bis 1938
vermietete er die Fabrik an die Gebrüder Jacobi aus Mannheim, die 27
Arbeitskräfte beschäftigte. Zwischenzeitlich übernahm die Firma Hirsch &
Nadenheim die Fabrik. Im Zuge der Arisierung während des Dritten Reiches fiel
die Firma Gebrüder Jacobi 1938 an die Zigarrenfabrik Rhein-Weser. Gegen Ende des
Zweiten Weltgrieges war in der Fabrik eine deutshce Wehrmachtseinheit
einquartiert. Nach dem Krieg produzierte Rhein-Weser bis zum Jahr 1950 in den
Reißfelderschen Räumen Zigarren. Von 1952 bis 1956 versuchte sich der
Tairnbacher Franz Fuchs in der still gelegten Fabrik mit der Wiederaufnahme der
Zigarrenproduktion, doch erwies sich das Unternehmen als wenig
zukunftsfähig.
Theodor Reißfelder
(1899-1925)
Theodor Reißfelder mußte seine Produktion nach der
geschäftlichen Trennung von seinem Bruder Anton ins Haus von Joseph Epp
verlegen. Ende 1899 ließen die zuständigen Behörden den Betrieb wegen
unzumutbarer Bedingungen für die Belegschaft schließen. Anschließend ließ
Reißfelder von acht Arbeitskräften im eigenen Haus Zigarren wickeln. Im Jahr
1900 eröffnete er eine Zigarrenfabrik in der Tairnbacher Straße/Hofäcker 5. Die
Produktion begann mit 36 Arbeitskräften. Von 1909 bis 1911 produziert Theodor
Reißfelder im Lohnauftrag für die Firma Arnheim & Dinkelspiel. Im Jahr 1914
vermietete er das Gebäude für ein Jahr an die Firma Agricola & Söhne aus
Ladenburg. Er selbst war als Werkmeister tätig. Nachdem die Firma Wilhelm
Mertens aus Kleve die Fabrik von 1915 bis 1923 übernommen hatte, wurde 1925 die
Heidelberger Zigarrenfirma Friedrich Mall als letzter Auftraggeber genannt.